Hydrogen Council in Davos gegründet
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13 führende Unternehmen aus den Bereichen Energie, Verkehr und Industrie haben heute eine neue globale Initiative ins Leben gerufen. Sie soll die gemeinsame Vision und das langfristige Ziel verfolgen, mithilfe von Wasserstoff die Energiewende voranzutreiben.
Als erste globale Initiative ihrer Art hat sich der Hydrogen Council vorgenommen, Wasserstoff als eine der zentralen Lösungen für die Energiewende zu etablieren. Wasserstoff ist ein vielseitiger Energieträger mit vielen Vorteilen. Er setzt bei seiner Nutzung kein Kohlendioxid (CO2) frei und kann so eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer sauberen, CO2-armen Energiezukunft spielen. Wasserstoffbasierte Technologien und Produkte haben sich in den letzten Jahren schnell weiterentwickelt und finden nun ihren Weg in den Markt. Um die gesetzten Ziele zu erreichen, wird der Council mit allen wichtigen Stakeholdergruppen – darunter politische Entscheidungsträger, Unternehmen, die Wasserstoff-Branche, internationale Behörden und die Öffentlichkeit – zusammenarbeiten und sie beraten.
Im Rahmen der Einführungsveranstaltung bekräftigten die Mitglieder des Hydrogen Councils ihre Absicht, ihre erheblichen Investitionen in die Entwicklung und Kommerzialisierung von Wasserstoff und Brennstoffzellen, die sich aktuell auf insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro pro Jahr belaufen , auszubauen. Ein gesteigertes Engagement wird möglich, indem die Haupt-Stakeholder den Wasserstoff als Teil eines künftigen Energiemixes verstärkt durch geeignete Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen unterstützen.
Der Hydrogen Council, der sich am Dienstag in Davos erstmals traf, besteht derzeit aus 13 CEOs und Vorsitzenden verschiedener Industrie- und Energieunternehmen. Die Gruppe will dazu beitragen, das ehrgeizige Ziel aus dem Pariser Abkommen von 2015 zu erreichen, nämlich die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Folgende internationale Unternehmen gehören derzeit dem Council an: Air Liquide, Alstom, Anglo American, BMW GROUP, Daimler, ENGIE, Honda, Hyundai, Kawasaki, Royal Dutch Shell, The Linde Group, Total und Toyota. Der Council wird von zwei Vorsitzenden aus unterschiedlichen Regionen und Branchen geleitet, derzeit vertreten durch Air Liquide und Toyota.
„Das Pariser Abkommen aus dem Jahr 2015 zur Bekämpfung des Klimawandels ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Allerdings ist entschlossenes Handeln aus der Wirtschaft gefragt, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Der Hydrogen Council ist ein Zusammenschluss weltweit führender Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Energie und Autobau, die eine klare Mission verfolgen: aufzeigen, warum Wasserstoff zu den zentralen Lösungen für die Energiewende gehört – besonders in der Industrie, im Mobilitäts- und Energiesektor sowie beim Hausbau. Dafür ist die Entwicklung neuer, umfassender Strategien erforderlich. Aber wir schaffen es nicht alleine. Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Politik zum Wasserstoff – zum Beispiel in Form umfangreicher Konzepte für Infrastruktur-Investitionen. Heute rufen wir Staatsoberhäupter auf der ganzen Welt auf, ihr Augenmerk auf den Wasserstoff zu richten, sodass wir gemeinsam unsere Klimaziele erreichen und neue Impulse für die noch junge Wasserstoffwirtschaft schaffen können“, sagte Benoît Potier, CEO von Air Liquide.
„Der Hydrogen Council fühlt sich dem Ideal einer verantwortungsvollen Führung verpflichtet. Wir sehen es daher als unsere Aufgabe, die Wasserstofftechnologie und ihre Vorteile weltweit bekannt zu machen und die Politik, die Industrie und – besonders wichtig – die Öffentlichkeit für eine intensive Zusammenarbeit und Unterstützung zu gewinnen. Toyota hatte stets das Ziel, eines der ökologisch und technologisch führenden Unternehmen der Automobilindustrie zu sein. Ein Beispiel dafür ist die frühe Einführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Wir wissen, dass Wasserstoff nicht nur das Potenzial hat, unsere Mobilität zu revolutionieren – er kann auch den Übergang zu einer CO2-armen Gesellschaft über verschiedene Industrien und die gesamte Wertschöpfungskette hinweg maßgeblich vorantreiben. Genau diesen Übergang will der Hydrogen Council aktiv fördern“, sagte Takeshi Uchiyamada, Chairman von Toyota.
„In Europa ist der Verkehrssektor mittlerweile der zweitgrößte Verursacher von Emissionen. Der Schienenverkehr ist dabei das sauberste und sicherste Massenverkehrsmittel und soll noch sauberer werden. Der Wasserstoffantrieb ist eine Revolution, da er zu 100% emissionsfrei ist. Ich bin stolz darauf, zum Hydrogen Council zu gehören und diese Technologie weiterzuentwickeln, die das Gesicht des Transportwesens verändern wird”, Henri Poupart-Lafarge, CEO, Alstom.
Der vom Hydrogen Council in Auftrag gegebene Bericht How Hydrogen empowers the energy transition (Wie Wasserstoff die Energiewende vorantreibt) erläutert die Vision des neuen Gremiums sowie die politischen Maßnahmen, die es für angebracht hält, um das Potenzial des Wasserstoffs zugunsten der Energiewende zur Entfaltung zu bringen.
Es gehört zur unternehmerischen Verantwortung globaler Industrieunternehmen und Energiekonzerne, effiziente Lösungen zu entwickeln, um die Energiewende erfolgreich zu meistern und den Schritt hin zu einer CO2-armen, nachhaltigen Wirtschaft zu schaffen. Um diese große Herausforderung zu bewältigen, müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Deshalb laden wir die Politik und andere gesellschaftliche Akteure dazu ein, mit uns gemeinsam den möglichen Beitrag des Wasserstoffs zur Energiewende in die Tat umzusetzen.
Die Mitglieder des Hydrogen Councils erwirtschaften zusammengenommen einen Umsatz von 1,07 Billionen Euro und beschäftigen 1,72 Millionen Mitarbeiter weltweit. [3]
[1] How Hydrogen empowers the energy transition, Report, 2017, Hydrogen Council
[3] Die Unternehmenszahlen stammen aus den Geschäftsjahren 2015 und 2016
WISSENSWERTES ÜBER WASSERSTOFF
Wasserstoff ist ein vielseitiger, sauberer und sicherer Energieträger, der sich als Brennstoff zur Stromerzeugung oder als Ausgangsstoff in der Industrie eignet und sich einfach in großen Mengen speichern lässt. Die Mitglieder des Hydrogen Councils haben sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Wasserstoff zu fördern. Wasserstoff lässt sich aus (regenerativem) Strom und CO2-reduzierten fossilen Brennstoffen gewinnen und erzeugt bei der Nutzung keine Emissionen. Ständig kommen neue Anwendungsszenarien für Wasserstoff hinzu, da er sich bei hoher Energiedichte als Flüssigkeit oder Gas speichern und transportieren lässt und für die Wärme- oder Stromerzeugung verbrannt oder in Brennstoffzellen eingesetzt werden kann. Durch seine Vielseitigkeit kann Wasserstoff eine Schlüsselrolle für die Industrie, den Transport und den privaten Bereich sowie für die Speicherung erneuerbarer fluktuierender Energiequellen spielen und eine vielversprechende Lösung für die großen Herausforderungen der Energiewende bieten.