Stadtwerke Neumünster erzielen mit moderner Rauchgasreinigungstechnik von ALSTOM ausgezeichnete Emissionswerte

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Die im Jahr 2005 von den Stadtwerken Neumünster in Betrieb genommene Thermische Ersatzbrennstoff- Verwertungsanlage (TEV) erreichte in den vergangenen Jahren mit moderner Rauchgasreinigungstechnik von ALSTOM Emissionswerte, die deutlich besser waren als gesetzlich vorgeschrieben. Da der Standort der Anlage innerhalb des Stadtgebiets von Neumünster liegt, sind möglichst geringe Emissionswerte ein vorrangiges Ziel der Anlagentechnik.

Für die TEV Neumünster gelten Anforderungen an die Emissionsgrenzwerte, die teilweise weit über die
gesetzlichen und genehmigungsrechtlichen Vorschriften hinausgehen. Die Betriebserfahrung der letzten Jahre
hat gezeigt, dass die zwischen den Stadtwerken und der Ratsversammlung Neumünster als
Selbstverpflichtung vereinbarten Werte sicher eingehalten werden (siehe Tabelle). Im Sommer 2008 haben
die Stadtwerke Neumünster unter anderem aufgrund der deutlich reduzierten Emissionswerte die
Auszeichnung „Umweltfreundlicher Betrieb“ erhalten.

In der Anlage kommt das von ALSTOM seit 1994 kontinuierlich weiterentwickelte
Rauchgasreinigungsverfahren der Novel Integrated Deacidification (NID) zum Einsatz. Im Vergleich zu
herkömmlichen Trockensorptionsverfahren bietet es insbesondere eine höhere Effizienz hinsichtlich der
Abscheidung von Schwefeldioxid (SO2) und Chlorwasserstoff (HCl). Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz des NID-Verfahrens, ohne Eingriff in den laufenden Betrieb in Neumünster von Ersatzbrennstoffen auf Steinkohle umzuschalten. Durch den stark unterschiedlichen Chlorgehalt von Ersatzbrennstoffen und Kohle stellt dies eine besondere Anforderung an das Verfahren und an die Chemie innerhalb der Rauchgasreinigung dar.

Pro Jahr werden in Neumünster circa 150.000 Tonnen an Reststoffen aus der vorgeschalteten mechanischbiologischen Aufbereitung verbrannt. Dabei können auch Abfallstoffe wie zum Beispiel Schlämme oder Tiermehl verwertet werden. Angesichts der zentralen Stadtlage in Neumünster ist die Kompaktheit der Anlage und der dadurch bedingte reduzierte Platzbedarf ein weiterer Vorteil. Das NID-Verfahren ist weltweit bereits in 130 Anlagen installiert worden – davon über 50 im Reststoffbereich (Ersatzbrennstoff, Müll oder Biomasse).

Beim NID-Verfahren handelt es sich um ein einstufiges konditioniertes Trockensorptionsverfahren. Um
optimale Reaktionsbedingungen im Reaktor beziehungsweise im nachgeschalteten Gewebefilter zu
gewährleisten, stellt die relative Feuchte der Rauchgase in Abhängigkeit vom Chloridgehalt im
Reaktionsprodukt die wichtigste Regelgröße dar. Die Einstellung der relativen Feuchte erfolgt durch die
Verdampfung von Wasser im Rauchgasstrom. Die Abscheideleistung ist direkt abhängig vom
Calciumchloridgehalt des Endprodukts. Je nach Chlorgehalt des Brennstoffs liegen die für die SO2-
Abscheidung optimalen Temperaturen im Kraftwerksbereich üblicherweise in der Nähe des Wassertaupunkts bei circa 70 bis 80 Grad Celsius, im Abfallbereich bei etwa 125 bis 150 Grad Celsius.

„Die notwendige weitere Temperaturabsenkung zur effizienten SO2-Abscheidung im Kohlebetrieb ist ohne
überdimensionierte Rauchgasreinigungskomponenten mit dem NID-Verfahren von ALSTOM möglich. Durch das Verfahren lässt sich zugleich die TEV-spezifische Anforderung erfüllen, die Anlage sowohl mit Kohle als auch mit Ersatzbrennstoff betreiben zu können. Diese Flexibilität und Kompaktheit sowie die geringen Emissionswerte sind für den Betrieb unserer Anlage in Neumünster von großer Bedeutung“
, so Reenhard Gerdes, Bereichsleiter Erzeugung der SWN Stadtwerke Neumünster GmbH.